Sommer
- Felix. Roshardt

- 2. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Sommer 2024. Ich fahre wieder die Touristen dem See entlang zum Schloss und zurück. Ich erkläre über die Lautsprecher einiges über die Umgebung, etwas geschichtliches, hie und da eine Anekdote. Fahre ich nur mit einem Fahrgast, oder mit Fremdsprachigen, so verwende ich das Tonband. Meistens habe ich sehr nette Gäste an Bord. Viele wollen immer wieder was wissen, etwas Spezielles, oder etwas das nicht jeder mitbekommt. Auch mal kleine Gerüchte die in der Stadt so kursieren. Viele Gäste erzählen auch von ihrem Zuhause, von ihrer Stadt.
Ein grosser Nachteil hat dieser Job: Ich sollte mindestens 10 Sprachen sprechen. Das wäre sehr interessant. Es wäre soviel spannender und unterhaltsamer. Es ist so schade, dass ich nicht allen Menschen die Dinge von unserer schönen Stadt erzählen kann. Deutsch, französisch, ganz wenig englisch und italienisch. Das reicht bei Weitem nicht. Es wäre toll, wenn es einen Übersetzer auf dem Handy gäbe, der sofort und jetzt meine gesprochenen Sätze übertragen könnte. Vermutlich eine Frage der Zeit.
Es gibt natürlich auch noch die andere Seite der Medaille. Ich muss mit meinem Bummelzug auf den Gehwegen fahren. Da sind Fussgänger, Kinder, Hunde, Handyschauer, Kopfhörerträger, alt und jung. Aufmerksame, weniger Aufmerksame. Kurz: Alles. Die heissen Sommertage sind oft wirklich eine Herausforderung. Es glaubt jeder und jede, dass er/sie/es ganz alleine hier wäre, dass nur er/sie/es das Recht hätte hier zu sein. ICH bin wichtiger als du. Auf die Seite gehen wenn ich klingle? Sicher nicht, der kann mit seinem Zug ja ausweichen. Da sind auch noch Radln? Was geht mich das an, ich geh hier und jetzt, also gehe ich hier und jetzt. Das sind die 30° Tage auf der Esplanade. Auch mir ist dann oft sehr heiss und ich reagiere auch nicht immer gleich gelassen. Es gibt Momente, da zucke ich fast aus. Aber es geht meistens gut, ich beruhige mich sehr schnell wieder.
Darum liebe ich den Sommer, wenn er leicht bewölkt ist, nicht über 25° und immer ein leichtes Lüfterl weht. Das sind meine Wünsche. Träumen darf man.
Weiterhin allen ein schöner Sommer, noch dauert er noch ein Weilchen.
Bleibt gesund
Der Pensionist



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